Häkeldecken für Baby-Nashörner

Bei unseren Reisen nach Südafrika stießen wir Anfang 2017 durch eine Freundin aus Port Elizabeth auf ein ganz besonderes Projekt. Über eine Facebook-Gruppe wurden gehäkelte und gestrickte Wolldecken für Baby-Nashörner und Elefanten gesucht. Warum? In Afrika wird verbotenerweise nach wie vor geschütztes Großwild gejagt. Wilderer ziehen durch die Lande, jagen und erschießen die Elterntiere, um an deren Elfenbein heranzukommen und überlassen den Baby-Nashörnern ihrem Schicksal. Sie würden in freier Wildbahn nicht überleben, wenn nicht  freiwillige Helfer sich um sie kümmern würden.  Die kleinen Nashörner werden in geheim gehaltenen oder in besonders geschützten Wildlife-Waisenhäusern aufgezogen und danach wieder in die Freiheit entlassen. Neben viel Liebe ist tierärztliche Hilfe gefragt, finanzielle Unterstützung hilft in jedem Fall. Und auch Wärme brauchen die kleinen Rhinos, um  erwachsen zu werden. Gleiches gilt auch für Elefanten-Babys wie Khanyisa, die bei HERD – Hoedspruit Elephant Rehabilitation and Development eine neue Heimat gefunden hat und eine meiner Decken trägt.

Und da kommen wir und mittlerweile weltweit hundert aktive Stricker*innen und Häkler*innen ins Spiel, die für Baby-Nashörner und andere Waisen-Tiere bunte Wolldecken anfertigen. Denn nicht nur die Wärme empfinden die Tiere als wohltuend, sondern sie erfreuen sich auch an den bunten Farben der Wolldecken, wie man herausgefunden hat. Meine Wolldecken sind übrigens alle aus Wollresten entstanden, die aus dem eigenen Wolle-Schrank stammen oder mir von Freundinnen geschenkt wurden.

Was aus einer kleinen Idee entstanden ist, hat sich in den letzten Jahren zu einer eingeschworenen Gemeinschaft entwickelt. Schon längst geht es nicht mehr nur um Baby-Nashorn-Decken. Mittlerweile unterstützt die Gruppe Anti-Poaching-Units, also Wildhüter, die Wilderern das Handwerk legen, mit warmer gehäkelter Kleidung wie Mützen oder Schals. Auch für Primären, Meerkatzen und anderen von Wilderei betroffenen Arten wird gehäkelt und gestrickt. Und diejenigen, die nicht mit den Nadeln schwingen können, haben die Möglichkeit zu spenden zum Beispiel für Futter oder zur Unterstützung von Wildlife-Organisationen.

Wer mehr über diese fantastische Gruppe und die Arbeit dahinter erfahren möchte, erhält auf WAW Warriors for Africa’s Wildlife vertiefte Informationen